Wenn Du gerade mit Bikepacking startest, stellt sich die Frage: Welches Fahrrad ist am besten für Bikepacking geeignet? In diesem Blogpost findest Du die Antwort.
Bikepacking kann vieles bedeuten: Der eine fährt gerne schnell lange Strecken auf asphaltierten Straßen und glattem Asphalt und die andere tourt gerne im steinigen Gelände. Bikepacking kennt viele Spielarten. Unterschiedliche Routen haben verschiedene Anforderungen an dein Bikepacking Fahrrad.
Entsprechend gibt es hunderte oder gar tausende Bikepacking Bikes, die sich als erstes Fahrrad fürs Bikepacking eignen können.
In diesem Artikel gebe ich dir einige wertvolle Tipps und nenne ganz konkrete Bikepacking Fahrradmodelle.
Inhaltsverzeichnis
Worauf achten bei einem Bikepacking Fahrrad?
Die drei wichtigsten Fragen für dich im Überblick:
- Frage 1: welches Gelände? Als begeisterter Bikepacker stehe ich oft vor der Frage, welches Bikepacking Fahrrad am besten für welches Gelände geeignet ist.
Die Wahl deines Bikepacking Fahrrads richtet sich vor allem danach, in welchem Gelände Du hauptsächlich unterwegs sein möchtest.
Ich bin mittlerweile viele Bikepacking Touren, Events und Rennen gefahren und habe dabei unterschiedlichste Erfahrungen gesammelt.
Es stellt sich immer wieder die Frage: Auf welchem Untergrund und in welchem Gelände möchtest Du hauptsächlich unterwegs sein?
- Frage 2: Wie schnell? Möchtest Du sportlich schnell unterwegs sein oder ist dir Komfort wichtiger?
- Frage 3: wie lang und mit wieviel Gepäck? Wie lange möchtest Du unterwegs sein und wie viel Ausrüstung und Gepäck möchtest Du mitnehmen?
Anhand dieser Fragen finden wir einfacher ein Bikepacking Fahrrad, dass zu dir passt. Ich selbst besitze drei Fahrräder. Ein Cyclocross, ein Gravelbike und ein Mountainbike.
Je nach Untergrund wähle ich entsprechend das passende Fahrrad.
Lass uns in den folgenden Abschnitten die Frage nach dem besten Bikepacking Fahrrad für dich beantworten.
Welches Bikepacking Fahrrad für welches Gelände?
Welches Bikepacking Fahrrad ist am besten für welches Gelände geeignet?
Fahrrad-Typen für Bikepacking
Diese Räder eignen sich besonders gut für Abenteuer und Reisen.
In diesem Abschnitt erfährst Du konkrete Fahrradmodelle, die sich besonders gut für Bikepacking eignen.
Rennrad fürs Bikepacking
Das Rennrad ist eine ausgezeichnete Wahl für Bikepacking auf vorwiegend asphaltierten Straßen.
Das Rennrad zeichnet sich durch seine leichte Bauweise und die Reduzierung auf das wesentliche aus. Fahrer lieben es für seine Schnelligkeit und Effizienz.
Es besitzt meist keine unnötigen Teile wie Gepäckträger, Schutzbleche oder Beleuchtung. Dafür ist es mit einem Gewicht zwischen meist 8 und 9 Kg sehr leicht. Als Ergebnis holt kein anderes Fahrrad so viel Vortrieb aus der Muskelkraft wie das Rennrad raus.
Allerdings sind sie aufgrund ihrer schmalen Reifen und geringen Federung weniger geeignet für unbefestigte Wege oder anspruchsvolleres Gelände.
Lesetipp: Bikepacking mit dem Rennrad: Leicht, schnell und aerodynamisch
Die genannten Eigenschaften des Rennrads führen zu folgendem Ergebnis:
- Die Reifen sind schmal und werden mit hohem Druck gefahren
- Der Rennradlenker sitzt Tief, um möglichst windschnittig zu sein
- Die Übersetzung ist auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt
Mit den beschriebenen Eigenschaften eignet sich das Rennrad für Bikepacking Abenteuer oder Rennen. Insbesondere, wenn die angestrebte Strecke folgende Eigenschaften aufweist:
- Überwiegend asphaltierte Straßen – Zustand gut bis schlecht
- Strecke mit enormer Distanzen
Die fehlende Beleuchtung sollte unbedingt nachgerüstet werden. Vor allem, wenn bei Dämmerung oder Nacht gefahren wird.
lange Strecken auf asphaltierten Straßen
Für lange Strecken auf asphaltierten Straßen empfiehlt sich das Endurance Rennrad fürs Bikepacking.
Das folgende Foto habe ich auf einem Rennrad-Abschnitt auf der Gran Guanche Bikepacking Tour auf den kanarischen Inseln aufgenommen.
Die Straßenqualität ist schlecht, aber auch mit dem Rennrad kann die Straße super befahren werden.
Lesetipp: Im Artikel Bikepacking Routen findest Du viele Strecken, die auch für das Rennrad geeignet sind.
Die Besten Rennräder fürs Bikepacking
Diese Rennräder fürs Bikepacking sind besonders spannend:
Beispiel Routen fürs Bikepacking mit dem Rennrad
Wenn Du mit dem Rennrad Bikepacken möchtest, dann schau dir diese Routen ganz genau an:
- Transcontinental Race Route: die von Belgien nach Griechenland führt und rund 4.000 Kilometer umfasst. Diese Route nutzt größtenteils asphaltierte Straßen und Wege und ist für Rennräder geeignet.
- Bodensee Radweg: Der Bodensee-Radweg ist ein rund 260 Kilometer langer Radfernweg entlang des Bodensees, der durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führt. Die Route ist flach und gut ausgebaut und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Bodensee und malerische Städte und Dörfer entlang des Weges. Den See habe ich mit meinem Cyclocross bereits an einem Tag umrundet.
- Cia Claudia Augusta: Der Radweg entlang der Via Claudia Augusta ist ein etwa 700 Kilometer langer Fernradweg. Die Strecke folgt der historischen Römerstraße von Donauwörth in Deutschland durch Österreich bis nach Venedig in Italien. Die Route bietet spektakuläre Ausblicke auf die Alpen, Seen und Flüsse.
- Bikepacking Balkan Route: Diese ca. 1700km Bikepacking Tour bin ich von Slovenien bis nach Griechenland gefahren. Die Strecke ist gut fürs Bikepacking mit dem Rennrad geeignet.
- Paris Brest Paris: Ein Rennen mit Bikepacking Character per Rennrad ist “Paris Brest Paris”. Dort fahren die Randonneure nonstop und innerhalb von 90 Stunden von Paris nach Brest und zurück. Die Strecke ist, ca. 1200 Kilometer lang.
- Marokko Küstentour: Die Strecke entlang der marokkanischen Atlantikküste bietet sich als Rennrad Bikepacking-Tour an.
Gravelbike fürs Bikepacking
Gravelbikes sind die vielseitigsten Fahrräder für Bikepacking.
Es verbindet die stabilen Eigenschaften eines Mountainbikes mit dem sportlichen Charakter eines Rennrads.
Gravelbikes sind auf Langstreckenkomfort ausgelegt. Die entspannte Geometrie und breitere Reifen (meist 35 mm bis 45 mm) bieten einiges an Komfort auf unbefestigten Wegen.
Meist ist viel Platz im Rahmendreieck vorhanden und Bikepacking-Taschen und Gabeltaschen sowie Cargo Cages können an zahlreichen Montageösen befestigt werden.
Schotter, Waldwege, Feldwege und einfache Trails
Wer eher auf Schotter-, Feldwegen oder einfachen Trails unterwegs sein möchte, sollte ein Gravel Bike in Betracht ziehen.
Ebenso verfügen Gravel Bikes in der Regel über mehrere Befestigungspunkte für Bikepacking-Taschen und Gabeltaschen, wodurch sie sich gut für längere Touren eignen.
Typischerweise führt eine Gravel-Strecke über holprige Waldwege, wie auf diesem Streckenabschnitt. Hier bin ich die Bikepacking Trans Germany (BTG) gefahren. Auf diesem Untergrund fühlt sich das Gravel Bike zu Hause.
Eine Gravel-Tour kann auch mal über Flowige Trails führen.
Wie hier bei meiner Tour auf der Gran Guanche Bikepacking Route auf den kanarischen Inseln.
Diesen Trail konnte ich mit dem Gravel Bike ganz entspannt fahren.
Dabei musste ich allerdings den seitlichen größeren Steinen ausweichen.
Graveln ist vielseitig: ausnahmsweise kann man auch mal einen technischen Singletrail mitnehmen.
Hier bin ich mit dem Gravel Bike einen steinigen Mountainbike Trail heruntergefahren.
Das Foto habe ich im Teide Nationalpark aufgenommen. Es handelt sich ebenfalls um einen Abschnitt von der erwähnten Gran Guanche Bikepacking Tour auf den kanarischen Inseln.
Ein weiteres Beispiel für eine Gravel-Strecke:
Hier bin ich auf meiner Balkan Bikepacking Tour (siehe Link unten) in einen extrem steinigen Abschnitt geraten.
Meine Praxiserfahrung auf Tour zeigt: Die Streckenbeschaffung ist nicht immer perfekt und nicht immer vollständig planbar.
Ich bin auf Tour oft über den Komfort von breiteren Reifen froh.
Routen fürs Bikepacking mit dem Gravelbike
- Rhön Divide: Die “Rhön Divide” ist eine Bikepacking-Route in Deutschland. Dabei wird das Mittelgebirge Rhön durchquert. Die ca. 260 Kilometer lange Strecke führt durch die Rhön-Region in Hessen und Bayern. Es gilt mehr als 40 Gipfel zu erklimmen inkl. der Wasserkuppe, dem höchsten Berg der Rhön. Ich bin die Rhön Divid bereits gefahren und die Strecke ist perfekt für das Gravelbike geeignet.
- Rennsteig Express: eine Bikepacking-Route in Deutschland, die durch den Thüringer Wald führt und etwa 175 Kilometer lang ist. Die Route nutzt größtenteils unbefestigte Waldwege und ist daher am ehesten für Gravelbikes geeignet. Die Route folgt dem Rennsteig, einem historischen Wanderweg entlang des Kammes des Thüringer Waldes, und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Eine ruhigere Varainte dieser Route ist der Rennsteig Radweg.
- Tuscany Trail: Der “Tuscany Trail” ist eine etwa 450 Kilometer lange Bikepacking-Route in der Toskana, Italien, die durch einige der schönsten Regionen der Toskana führt. Die Route kann mit einem robusten Gravel-Bike oder besser einem Mountainbike befahren werden.
- Orbit 360 Gravel Serie: eine jährliche Bikepacking-Veranstaltung in Deutschland. Dabei werden mehrere Gravel-Routen durch verschiedene Regionen des Landes befahren. Empfehlenswert ist der Orbit 360 Swabian Stardust, den ich selbst gefahren bin.
Lesetipp: Auch bei uns in Deutschland kommt man nicht zu kurz und unzählige Forst- und Wirtschaftswege laden zum Erforschen ein. Im detaillierten Artikel Bikepacking Routen habe ich dir viele spannende Bikepacking Touren in Deutschland und auf der ganzen Welt zusammengestellt.
spannende Gravelbikes und Cyclocross-Fahrräder
Ich selbst fahre schon seit ca. 30.000 Kilometer ein Bombrack Beyond 1 Gravelbike* und war damit bisher auf zahlreichen Bikepacking Touren auf der ganzen Welt unterwegs, wie auf meiner Laos-Thailand-Radreise.
Lesetipp: Link zum ausführlichen Bombtrack Beyond 1 Test.
Ein spannendes Cyclocross fürs Bikepacking ist das Cube Cross Race Pro.
Eigentlich ist das Fahrrad für Cyclocross Rennen im Dreck und Schlamm konzipiert. Dank Alu-Rahmen und Carbongabel ist das Fahrrad mit 9,9 Kilo recht leicht und hat einen guten Vortrieb.
Das Cube Cross Race Pro war mein Fahrrad der Wahl auf meiner Radreise von Stuttgart bis nach Istanbul auf dem Eurovelo 13 Iron Curtain Trail.
Diese Gravel Bikes kannst Du Dir fürs Bikepacking ganz genau anschauen:
Gravel Bike VS Cyclocross – Die Gemeinsamkeiten
- bringt Tempo, Fahrspaß und Agilität eines Rennrads ins Gelände
Gravel Bike VS Cyclocross – Die Unterschiede
- Der Crosser ist speziell für Cyclocross Rennen gemacht. Die meisten dieser Rennen orientieren sich an Regeln der UCI (Union Cycliste Internationale). Somit ist ein Querfeldeinrad meist mit 33 mm recht schmale Reifen ausgestatet. Die Crosser-Kurse sind winklige, kurze und sehr anspruchsvolle Kurse. Bikepacking mit einem Crosser ist möglich. Er fühlt sich allerdings eher auf einer Rennstrecke wohl und bietet weniger Möglichkeiten für die Befestigung von speziellen Taschen oder Cages.
- Gravelbikes hingegen sind auf unbefestigte Straßen zuhause. Moderne Gravel Grinder sind für lange Fahrten auf Kies und Schotter geeignet. Die Geometrie ist entspannter als bei einem Crosser. Die Reifen orientieren sich meist an der Breite von 45 mm bis 2,1 Zoll. Gravelbikes werden oft speziell für’s Bikepacking entworfen und haben somit vielfältig Möglichkeiten spezielle Taschen und Cages wie Anything Cages zu befestigen.
Mountainbike fürs Bikepacking
Das Mountainbike ist das Fahrrad, um das sich beim Bikepacking alles dreht. Aus gutem Grund: Das MTB ist stabil und geländetauglich. Damit eignet es sich perfekt fürs Bikepacking!
Sie verfügen über robuste Rahmen, eine gute Federung und breite Reifen für besseren Halt auf Schotter, losem Untergrund oder im Schlamm.
Für Bikepacking auf herausfordernden Strecken und im technischen Gelände ist das Mountainbike das Fahrrad der Wahl!
Lesetipp: Bikepacking mit dem Mountainbike: Tipps und Tricks für Einsteiger
MTB für Bikepacking Eigenschaften
MTBs sind aufgrund ihres höheren Gewichts und ihrer aggressiven Geometrie nicht die schnellsten Räder auf asphaltierten Straßen.
Eigenschaften eines Mountainbikes fürs Bikepacking:
- Aufrechte Haltung für maximalen Komfort bei tagelanger Fahrt
- Recht großes Rahmendreieck für Rahmentaschen – meist kleiner als beim Gravel-Bike
- Bei speziellen Modellen: Große Anzahl an Ösen für Flaschenhalter, Cages, Schutzbleche, Lichter usw.
Für Touren im groben Gelände habe ich mir vor einigen Jahren ein Sonder Broken Road Titan Mountainbike gekauft. Mit diesem Bikepacking MTB bin ich Bikepacking Veranstaltungen wie die 1200 Km lange Italy Divide (zum Italy Divide Erfahrungsbericht) gefahren. Der fordernde Jordan Bike Trail in Jordanien war ebenfalls eine Tour, auf der ich dieses Bikepacking MTB gefahren bin.
steiniges, unwegsames Gelände
Für steiniges, unwegsames Gelände und auf verblockten Singletrails eignet sich ein Mountainbike hervorragend.
Durch seine robuste Bauweise und breiten Reifen kann es sich auf unterschiedlichstem Untergrund behaupten.
Meist ist eine Federgabel verbaut. Die Federung sorgt viel Komfort, allerdings führt dies auch zu einem höheren Gewicht und zusätzlichen Anbauteilen.
Lesetipp: zu den Bikepacking Routen und Events inkl. Touren fürs Bikepacking mit dem MTB
Die folgenden Fotos zeigen mich auf typischem Mountainbike-Untergrund.
Wie bei dieser Abfahrt: Hier bin ich eine extrem steinige Abfahrt beim Bikepacking Event Italy Divide gefahren.
Das Foto oben zeigt mich, wie ich oben vor der Abfahrt stehe.
Auf dem Foto unten bin ich den Trail bereits heruntergefahren und war sehr froh über den Komfort der Federgabel und die breiten Reifen (29 x 2,35 Zoll).
Auf dem folgenden Foto ist die Fahrt über extrem viele Wurzeln angesagt.
Als ich die Strecke gefahren bin, war für mich der Komfort des Mountainbikes hilfreich und sogar notwendig.
Spannende Mountainbikes fürs Bikepacking
Drop Bar Mountainbike
Hersteller entwickeln speziell auf Bikepacking optimierte Drop-Bar-MTBs.
Diese sind im Grunde Mountainbikes mit einem Rennrad-Lenker, der eine sportlichere Sitzposition und zahlreiche Griffpositionen ermöglicht.
Sie sind meist mit einer starren Gabel und zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten für Flaschenhalter, Cages und Bikepacking-Taschen ausgestattet.
Der Rahmen ermöglicht die Montage von breiten MTB-Reifen für gute Traktion auf unbefestigten Wegen und Komfort im Gelände.
Drei spannende Gravelbikes und Cyclocross-Fahrräder
- Bombtrack Beyond 1
- Decathlon Riverside Touring 920 (zum Testbericht)
- Salsa Fargo
- Kona SUTRA LTD (ehemals Kona SUTRA ULTD)
- Salsa Cutthroat
Bikepacking Routen und Touren für Mountainbikes
Du bist auf der Suche nach Mountainbike Bikepacking Routen? Dann schau dir diese Touren ganz genau an:
- Altravesur: eine bekannte Bikepacking-Strecke in Südspanien, die von Cadiz bis Valencia führt und über verschiedene Wanderwege wie den GR7, TransAndalus, GR249, GR243, GR247, GR66 and Ruta de Don Quixote verläuft. Die Strecke ist bekannt für ihre atemberaubenden Landschaften und die Möglichkeit, abgelegene Dörfer zu erkunden. Es gibt viele Berge und anspruchsvolle Anstiege entlang der Strecke. Ich bin die Strecke mit einem Gravel-Bike gefahren. Das war möglich, aber ich Empfehle ein Mountainbike.
- Slovenia West Loop: eine beliebte Bikepacking-Route in Slowenien. Die Route umfasst etwa 418 Kilometer und führt durch einige der schönsten Regionen des Landes, darunter der Triglav Nationalpark, der Fluss Soča und der Bleder See. Ich bin den Slovenie West Loop gefahren. Ideal ist ein breitreifiges Gravelbike (2,1 Zoll oder mehr) oder besser ein Hardtail-MTB.
- Adriatic Crest: die Bikepacking-Route “Adriatic Crest” führt entlang der adriatischen Küste durch Kroatien und ist etwa 610 Kilometer lang. Auf der Route gilt es viele Höhenmeter und einige anspruchsvolle Trails zu bewältigen.
- Bikepacking Trans Germany (BTG): eine Bikepacking-Route in Deutschland. Die Strecke führt von Basel in der Schweiz bis zur Insel Rügen an der Ostsee. auf rund 1.650 Kilometer wird Deutschland auf Gravel und Single-Trails durchquert.
- Jordan Bike Trail: eine fordernde Bikepacking-Strecke in Jordanien. Die Strecke führt von Umm Qais im Norden des Landes bis zur Hafenstadt Aqaba am Roten Meer. Die Strecke ist etwa 730 Kilometer lang und führt durch einige der wichtigsten historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten des Landes. Ich bin den Jordan Bike Trail gefahren und empfehle für die Strecke unbedingt ein Mountainbike.
Weitere Fahrrad-Typen fürs Bikepacking
Weitere Fahrrad-Typen fürs Bikepacking
Fatbike für Bikepacking
Das Fatbike ist wie gemacht für das ganz große Abenteuer! Die besonders breiten Reifen sorgen für ordentlich Gripp! Somit kommt das Fatbike auch mit schwierigem Untergrund wie Sand, Matsch, Kies, verwurzelten Trails und Schnee gut zurecht.
Mit diesem Bike unter dem Hintern kann der Bikepacker seine Spontanität ausleben: Es fährt einfach! Egal, welches Hindernis hinter der nächsten Kurve oder tief im Wald lauert!
Meist werden Reifen um 4,0 Zoll verbaut. Fatbikes gibt es mit starrer Gabel oder mit Federgabel.
Mit den großen Reifen geht leider auch erhöhter Rollwiderstand einher. Der Ritt auf einem Fatbike ist also komfortabel, aber diese Bikes sind keine Geschwindigkeitsmaschinen.
Bikepacking Routen mit folgenden Eigenschaften eignen sich für eine Fatbike Tour:
- Küsten und Flussufer mit Sand-, Kies- und Matsch-Passagen
- Schneestrecken
- Verwurzelte und sumpfige Waldwege
All diese Gebiete verlieren mit dem Fatbike ihren Schrecken – keinesfalls jedoch ihren Reiz!
Trekkingrad oder Reiserad
Ein weiterer Fahrradtyp ist das Trekking- oder Crossbike:
Diese Fahrräder sind eine gute Option, wenn man sowohl auf befestigten Straßen als auch auf unbefestigten Wegen unterwegs sein möchte. Sie haben in der Regel schmale Reifen und eine aufrechte Sitzposition, die den Komfort auf langen Strecken erhöht.
Reiseräder sind auch eine gute Alternative, besonders für lange Fahrten und auf eher befestigtem Untergrund. Sie verfügen über stabile Rahmen, die das zusätzliche Gewicht von Gepäckträgern und sonstiger Ausrüstung wie klassischen Radreise-Packtaschen tragen können. Meist bieten Reiseräder eine breite Übersetzung, um unterschiedliche Geländearten und Steigungen bewältigen zu können
Mein erstes Reiserad, auf dem ich eine lange Radreise unternommen habe, war das T500 der Fahrradmanufaktur. Damit bin ich mit viel Gepäck beladen entlang des Jakobswegs von Stuttgart bis nach Santiago de Compostela gefahren.
Auf dem folgenden Foto siehst Du mich, wie ich mit dem Reiserad vor der Kathedrale von Santiago de Compostela stehe.
Kaufkriterien & Technik
Diese Kaufkriterien solltest Du bei deinem neuen Bikepacking Fahrrad beachten.
Langstreckentauglichkeit eines Bikepacking Fahrrads
Als begeisterter Bikepacker weiß ich, wie wichtig die Langstreckentauglichkeit eines Fahrrads ist. Ein Bikepacking Fahrrad sollte sowohl bequem als auch effizient sein, um lange Strecken zu bewältigen.
Ein entscheidender Faktor ist die Federung des Fahrrads. Für lange Strecken sind Gravel-Bikes oft eine gute Wahl. Gravel-Bikes bieten eine recht komfortable Streckentauglichkeit und eine sportive Rennlenker-Position.
Diese Fahrräder können auf unterschiedlichen Geländetypen eingesetzt werden: von asphaltierten Straßen, über unbefestigten Wegen bis zu leichten Singletrails.
Lesetipp: Die Redaktion des Grand Fondo Magazins hat 22 Gravel-Bikes in den Vergleichstest geschickt
Die Reifen eines Bikepacking Fahrrads spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Breitere Reifen bieten mehr Komfort und Traktion. Es gibt kein universelles Reifenprofil für alle Bikepacking-Strecken.
Eine Kombination aus leichtem Profil auf der Lauffläche und seitlichem Grip gilt oft als eine gute Balance aus Effizienz und Geländetauglichkeit.
Einer meiner persönlichen Favoriten ist der Continental Race King MTB Reifen. Der Race King hat sich bei mir auf vielen Bikepacking Touren mit unterschiedlichsten Untergründen als komfortabel, traktionsstark, recht schnell und auch pannensicher erweisen.
Auf diesen Touren habe ich den Race King bereits eingesetzt: Kanarische Inseln, Veneto Trail, Altravesur und Slovenia West Loop
Lesetipp:
- Martin von Biketour Global schreibt über seine umfangreiche Praxiserfahrung mit Bikepacking Reifen
Schutzbleche und ein solider Gepäckträger erhöhen ebenfalls die Langstreckentauglichkeit, da sie das Fahrrad vor Schmutz und Wasser schützen und es ermöglichen, Gepäck sicher zu transportieren. Das Gewicht sollte dabei so gut wie möglich verteilt werden, um die Fahrstabilität und Effizienz zu erhalten.
Material: Aluminium VS Stahl VS Carbon VS Titan
Wenn es um das Material für ein Bikepacking Fahrrad geht, gibt es vier Hauptoptionen: Aluminium, Stahl, Carbon und Titan.
Stahlrahmen sind bekannt für ihre Haltbarkeit, Steifigkeit und das komfortable Fahrgefühl, das sie bieten.
Aluminiumrahmen sind leichter und bieten eine höhere Steifigkeit, was zu einer schnelleren Beschleunigung und besserem Handling führt.
Bei längeren Fahrten kann jedoch die erhöhte Steifigkeit des Aluminiums zu einer unangenehmeren Fahrerfahrung führen.
Ich bevorzuge Titanrahmen wegen ihrer Robustheit, Leichtigkeit und dem Fahrkomfort. Teilweise ist das auch Geschmackssache.
Federung: Federung VS Starr
Eine weitere Entscheidung, die ich beim Zusammenstellen meines Bikepacking Fahrrads treffen musste, war die Wahl zwischen einer Vollfederung und einem starren Rahmen.
Vollgefederte Fahrräder bieten Dämpfung sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse, was insbesondere bei ruppigen Offroad-Strecken von Vorteil sein kann.
Allerdings bringen vollgefederte Fahrräder auch mehr Gewicht und Wartungsaufwand mit sich.
Starre Rahmen hingegen sind leichter, wartungsärmer und in puncto Effizienz oftmals besser.
Für meine persönlichen Bikepacking-Abenteuer ziehe ich ein starres Fahrrad vor, da es einfacher zu warten ist.
Gangschaltung und Übersetzung: Bergtauglichkeit VS Höchstgeschwindigkeit
Die richtige Auswahl der Gänge ist essenziell, damit Du unterschiedliche Streckenbedingungen und vor allem steile Anstiege komfortabel meistern kannst.
Ich bevorzuge ein Fahrrad mit mindestens 20 Gängen, um sowohl steile Anstiege als auch schnelle Abfahrten problemlos bewältigen zu können.
Eine gute Übersetzung ist ebenfalls von großer Bedeutung: Sie sollte groß genug sein, um auch mit dem zusätzlichen Gewicht der Ausrüstung auf steilem Terrain gut vorankommen zu können.
Eine geeignete Übersetzung für den Berggebrauch kann jedoch bedeuten, dass die Höchstgeschwindigkeit des Fahrrads begrenzt ist.
Eine ausreichende Untersetzung im kleinsten Gang ist ebenfalls wichtig, um schwierige Anstiege zu bewältigen.
Das Bremssystem: Hydraulisch VS Mechanisch VS Semi-Hydraulisch
Hydraulische Bremsen bieten in der Regel eine bessere Bremsleistung und eine höhere Zuverlässigkeit als mechanische Bremsen.
Sie erfordern jedoch mehr Wartung und sind schwieriger zu reparieren, wenn etwas schiefgeht.
Mechanische Bremsen sind einfacher zu warten und zu reparieren, bieten jedoch in der Regel eine geringere Bremsleistung als hydraulische Bremsen.
Semi-Hydraulische Bremsen bieten eine Kombination aus den Vorteilen von hydraulischen und mechanischen Bremsen.
Ich fahre sowohl Räder mit mechanischen als auch Räder mit hydraulischen Bremsen. Aufgrund der deutlich gesteigerten Bremskraft, ziehe ich hydraulische Scheibenbremsen jederzeit vor.
Lesetipp: Mechanische oder Hydraulische Fahrrad-Scheibenbremsen – welche sind besser? Ausführliche Übersicht
Befestigungsmöglichkeiten
Das Bikepacking Fahrrad sollte genügend Befestigungsmöglichkeiten bietet, um das benötigte Gepäck sicher und stabil zu transportieren.
Achte daher darauf, dass das das Fahrrad genügend Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger, Bikepacking Taschen und Flaschenhalterungen bietet.
Die meisten Bikepacking-Fahrräder haben Ösen am Rahmen und an der Gabel, um Gepäckträger und Gabeltaschen und Cargo Cages sicher zu befestigen.
Lesetipp:
- Bikepacking Taschen – Test & Vergleich: Ultimativer Bikepacking Ausrüstung-Ratgeber
- Bikepacking Satteltaschen Test: Die besten Modelle im Vergleich
- Bikepacking Rahmentaschen im Praxistest: Welche Fame Bag passt für deine Tour?
- Bikepacking Lenkertaschen im Praxistest: welche passt zu dir?
Reifenfreiheit
Zunächst einmal ist es wichtig, dass das Fahrrad genügend Platz für breitere Reifen bietet, da breitere Reifen auf unbefestigten Wegen und Schotterpisten für mehr Stabilität und Traktion sorgen können.
Einige Fahrräder haben engere Toleranzen, die den Einsatz von breiteren Reifen einschränken können.
Eine Reifenbreite von mindestens 45 mm ist empfehlenswert im Gelände. Einige Gravel-Bikes bieten Platz für Reifen bis zu 50 mm Breite.
moderne Mountainbikes und Drop-Bar MTBs sind oft mit 29 x 2,4 Zoll breiten Reifen und darüber hinaus kompatibel.
Dein neues Bikepacking-Fahrrad sollte daher genügend Reifenfreiheit bietet, um die gewünschte Reifenbreite aufzunehmen.
Lesetipp:
- Martin von Biketour Global schreibt über seine umfangreiche Praxiserfahrung mit Bikepacking Reifen
Fazit – das richtige Bikepackig Fahrrad
Rennrad VS Gravelbike VS Mountainbike: Zu guter Letzt musste ich mich zwischen einem Rennrad, Mountainbike und Gravel-Bike (bzw. Cyclocross) entscheiden.
Rennräder sind schnell und leicht, eignen sich aber weniger für unebene Offroad-Strecken.
Mountainbikes haben eine robuste Bauweise und können fast alle Geländearten bewältigen, sind jedoch langsamer und schwerer als die anderen Optionen.
Gravelbikes bieten eine gute Balance zwischen den beiden: Sie sind für unbefestigte Wege optimiert, bieten dennoch eine hohe Effizienz auf Asphalt.
Ich besitze unterschiedliche Fahrräder. Aufgrund der Vielseitigkeit komme ich immer wieder zum Gravel-Bike zurück und fahre die meisten Touren und Events auch sehr mit meinem Gravel-Bike.
Mit welchem Fahrrad gehst Du am liebsten Bikepacken? Hast Du Fragen zum Artikel? Dann schreib mir gerne deinen Kommentar.