Wenn es darum geht, mit dem Fahrrad auf Tour zu gehen, stellt sich für viele Radfahrer die Frage: Sollte ich mich für Bikepacking oder Radreise-Packtaschen entscheiden?
Früher war ich viel mit klassischen, komfortablen Packtaschen auf Radreise. Mittlerweile fahre ich gerne mit meinen schlanken Bikepacking Taschen auf Tour.
Im Folgenden werde ich beide Varianten näher erläutern, damit ihr besser entscheiden könnt, welche Option für euch am besten geeignet ist.
Bikepacking-Taschen oder Radreise-Packtaschen? Wo liegen die Unterschiede?
- Bikepacking-Taschen sind leichter und ermöglichen eine schnelle und geländegängige Fahrt auf Bikepacking Routen.
- Radreise-Packtaschen bieten mehr Stauraum und eignen sich für längere, gemütliche Touren.
- Die Wahl zwischen Bikepacking und Radreise-Packtaschen hängt von den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Tourtyp ab.
Inhaltsverzeichnis
Bikepacking oder Radreise-Packtaschen?
Beim Bikepacking steht das Abenteuer im Vordergrund. Bikepacking ist nah am Geländesport und eignet sich für Gravel-Bikes und Mountainbikes mit Federungen, die normalerweise keine Gepäckträger besitzen.
Bikepacking mit dem Rennrad auf der Straße ist auch möglich.
Die Ausrüstung wird in speziellen Bikepacking Taschen und direkt am Rahmen verstaut. Diese kompakten Taschen bieten weniger Stauraum als klassische Fahrrad Packtaschen. Das Fahrrad bleibt dafür recht leicht.
Die klassische Radreise hingegen findet überwiegend auf befestigten Straßen und Radwegen statt. Der Stauraum in den Packtaschen ist deutlich größer, sodass man mehr Gepäck mitnehmen kann. Die Taschen werden klassisch am Gepäckträger befestigt.
Bikepacking-Ausrüstung:
- Lenkerrolle: ca. 8 Liter
- Oberrohrtasche: ca. 1 Liter
- Rahmentasche: ca. 6 Liter
- Satteltasche: ca. 10 – 16 Liter
Radreise-Packtaschen:
- Gepäckträgertaschen: ca. 20 – 40 Liter
- Lenkertasche: ca. 6 Liter
- Lowrider-Fahrradtaschen: ca. 10 – 20 Liter
Die Wahl zwischen Bikepacking und klassischer Radreise-Packtaschen hängt von den persönlichen Anforderungen an Komfort und Stauraum und den Strecken Anforderungen ab.
Wer es lieber abenteuerlich und sportlich mag, der ist mit dem Bikepacking bestens bedient. Wenn hingegen mehr Komfort und Stauraum gewünscht ist, bieten Radreise-Packtaschen eine passende Lösung.
Bikepacking Taschen: leichter und schneller
Auf zahlreichen meiner eigenen Bikepacking Touren habe ich festgestellt, dass Bikepacking Taschen im Vergleich zu traditionellen Radreise-Packtaschen einige Vorteile bieten.
Insbesondere sind sie leichter und ermöglichen somit schnelleres Fahren.
Bikepacking-Taschen Eigenschaften
Bikepacking-Taschen werden eng am Rahmen befestigt. Dadurch werden Performance-Einbußen des Fahrrads möglichst gering gehalten.
Ein typisches Bikepacking-Setup besteht aus einer Satteltasche, einer Lenkertasche, einer Rahmentasche und eventuell mehreren kleinen Zubehörtaschen wie Oberrohrtaschen oder Gabeltaschen.
Auf Routen wie dem Slovenia West Loop in Slowenien bin ich häufig mit meinem Bombtrack Beyond 1 Dropbar-MTB auf Tour. Damit ich die richtige Ausrüstung dabeihabe, habe ich meine ultimative Bikepacking Packliste erstellt.
Für kürzere Touren habe ich meine praxiserprobte Bikepacking Overnighter Packliste erstellt.
Bikepacking-Taschen Vorteile
Ich bin regelmäßig auf Bikepacking Tour. Diese Vorteile schätze ich ganz besonders an meinen Bikepacking Taschen:
✅ Geringeres Gewicht: Im Vergleich zu traditionellen Gepäckträgersystemen sind Bikepacking-Taschen leichter.
✅ Aerodynamik: Durch die engere Anbringung am Rahmen wird der Luftwiderstand reduziert.
✅ Flexibilität: Die modulare Anordnung der Taschen ermöglicht mir eine individuelle Anpassung an die jeweilige Tour.
Bikepacking-Taschen Nachteile
❌ Begrenzter Stauraum: Bikepacking-Taschen bieten nicht so viel Platz wie konventionelle Packtaschen. Dadurch muss man seine Ausrüstung auf das Nötigste beschränken.
❌ komplizierter Zugriff: Die Taschen Montage, das Abnehmen der Taschen und der Zugriff auf den Tascheninhalt benötigt mehr Zeit, als bei klassischen Packtaschen.
Radreise-Packtaschen bzw. Touring-Taschen
Welche Argumente sprechen für traditionelle Fahrrad-Packtaschen?
Viele Jahre war ich selbst mit klassischen Radreise-Packtaschen unterwegs auf Tour: z.B. bei meiner ersten großen Radreise entlang des Jakobswegs von Stuttgart bis nach Santiago de Compostela mit meinem vsf Fahrradmanufaktur T-500.
Aufgrund meiner Erfahrung kann ich sagen: Traditionelle Fahrrad-Packtaschen sind ein bewährtes System, um Gepäck auf Radreisen zu transportieren.
Sie bieten großzügigen Stauraum, sind in der Regel stabil, einfach in der Handhabung und ermöglichen eine gut ausbalancierte Lastverteilung.
Lediglich ein Gepäckträger wird benötigt, damit Packtaschen an verschiedenen Fahrradtypen angebracht werden können. Dadurch wird Flexibilität bei der Auswahl des Fahrrads geboten.
Radreise-Packtaschen Eigenschaften
Radreise-Packtaschen bestehen häufig aus robusten und wetterfesten Materialien. Das Befestigungssystem besteht meist aus Haken und Riemen. Dadurch wird einfaches Anbringen und Entfernen der Taschen ermöglicht.
Eine gängige Konfiguration beinhaltet zwei Packtaschen an der hinteren Gepäckträgerseite und eine Lenkertasche mit Kartenfach. Für längere Radreisen bieten sich zusätzlich zwei kleinere Packtaschen an der vorderen Gepäckträgerseite (sogenannte Low-Rider-Taschen) an.
Die Ortlieb Gravel-Pack Packtaschen eignen sich als Beispiel hervorragend als Lowrider-Zusatztaschen beim klassischen Radreisen.
Auf RADfahren.de findest du eine umfangreiche Packliste fürs Radreisen.
Radreise-Packtaschen Vorteile
Einige der Vorteile von Radreise-Packtaschen, die ich bei meinen Touren erkannt habe, sind:
✅ Großer Stauraum: Sie bieten viel Platz für Gepäck, was besonders auf langen Touren oder beim Camping nützlich ist.
✅ einfacher Zugriff: die Taschen lassen sich innerhalb weniger Sekunden anbringen und abnehmen.
✅ Stabilität: Die Taschen sind fest am Gepäckträger befestigt, sodass sich das Fahrrad stabil fährt.
✅ Wetterbeständigkeit: Wasserdichte Packtaschen schützen den Inhalt vor Regen und Nässe.
Radreise-Packtaschen Nachteile
Es gibt auch einige Nachteile bei der Verwendung von Radreise-Packtaschen:
❌ Gewicht: Sie können deutlich schwerer sein als Bikepacking-Taschen, was sich auf die Fahrleistung auswirken kann.
❌ Weniger aerodynamisch: Die Taschen stehen im Wind und können den Luftwiderstand erhöhen, was zu einer geringeren Geschwindigkeit führen kann.
Häufige Fragen zum Thema Bikepacking-Taschen und Radreise-Packtaschen
Einige der häufigsten Fragen zum Thema Bikepacking-Taschen und Radreise-Packtaschen.
Warum entscheiden sich immer mehr Radfahrer für Bikepacking statt traditioneller Fahrradtouren?
Ich denke, immer mehr Radfahrer entscheiden sich für das Bikepacking, weil Sie unbefestigten Pfaden, Schotterpisten und Routen im Gelände erkunden wollen.
Viele interessante Bikepacking Routen bin ich schon selbst gefahren und habe diese hier auf dem Blog vorgestellt.
Lesetipp: Welches Fahrrad für Bikpacking? Finde das passende Bikepacking-Fahrrad für dich
Was sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Packtaschen für eine Radreise?
Bei der Auswahl von Packtaschen für eine Radreise achte ich auf folgende Kriterien:
- Material und Verarbeitung: Die Taschen sollten aus robusten, langlebigen und wetterfesten Materialien bestehen.
- Volumen: Sie sollten genügend Stauraum für meine benötigte Ausrüstung bieten.
- Gewicht: Leichte Taschen sind von Vorteil, um die Fahrleistung und Geschwindigkeit auf Tour nicht zu beeinträchtigen.
- Befestigungssystem: Sie sollten einfach zu befestigen und zu entfernen sein und gut am Gepäckträger halten. Bei mir auf Tour hat sich Ortliebs Quick-Lock System und ähnliche Systeme bewährt.
- Wasserdichtigkeit: Wasserdichte Packtaschen sind für den Schutz meiner Ausrüstung bei schlechtem Wetter entscheidend.
Ein Fahrradtaschen-Test, bei dem die Produkte wirklich getestet wurden, ist der Vergleichstest von ebikeers.
Welche Kapazität sollten Bikepacking-Taschen idealerweise haben?
Die ideale Kapazität von Bikepacking-Taschen hängt von den individuellen Bedürfnissen ab, wie z.B. der Reisedauer, den Anforderungen der Bikepacking Route und dem eigenen Komfortbedürfnis.
Grundsätzlich sollte man jedoch darauf achten, das Gewicht gleichmäßig auf dem Fahrrad zu verteilen und vor allem die Lenkertasche nicht zu überladen.
Am Anfang des Artikels habe ich bereits das typische Volumen von Bikepacking-Taschen und von Radreise-Packtaschen aufgelistet.
Wie viel Gewicht kann man beim Bikepacking tragen, ohne die Fahrt zu beeinträchtigen?
Das maximale Gewicht, das man beim Bikepacking tragen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Stabilität des Fahrrads, den verwendeten Taschen und den eigenen Fähigkeiten.
Im Allgemeinen empfiehlt es sich jedoch, das Gepäck auf ein Minimum zu reduzieren, um die Fahrt nicht unnötig zu erschweren
Bist du mit Bikepacking-Taschen oder eher mit Radreise-Packtaschen auf Tour? Hast du weitere Fragen? Schreibe mir gerne deinen Kommentar.