In diesem Blogpost teile ich meine Erfahrungen von meiner Bikepacking-Tour durch Kroatien. Zudem möchte ich dir helfen, deine eigene Bikepacking Tour durch Kroatien zu planen.
Dafür bin ich die Strecke “Adriatic Crest” gefahren. Sie umfasst insgesamt 613 km mit mehr als 10.000 Höhenmetern.
Die Route führt am Adriatischen Küstengebirge entlang und startet in Istrien durch den Uka Nationalpark, über die Inseln Cres und Krk und schließlich durch das Velebit-Gebirge bis nach Split.
Inhaltsverzeichnis
Gut zu wissen
Die Route eine anspruchsvolle Mountainbike-Strecke, die für erfahrene Bikepacker geeignet ist.
Ich habe die Route in 8 Tagen bewältigt, was eine ziemlich schneller Pace war. Wer es entspannter angehen möchte, sollte etwa 10 Tage einplanen.
Von fordernden Anstiegen bis zu atemberaubenden Ausblicken bietet diese Strecke alles.
- Die gesamte Strecke umfasst 613 km und über 10.000 Höhenmeter.
- Empfehlenswert ist es, mindestens 3 Liter Wasser dabei zu haben. Im Sommer besser 5 Liter.
- Die Route führt durch verschiedene Nationalparks und ist anspruchsvoll.
- Es handelt sich um eine Mountainbike-Strecke.
Streckenüberblick
Adriatic Quest – Bikepacking in Kroatien
Die Strecke, die ich gefahren bin, heißt Adriatic Quest.
Die Adriatic Crest Bikepacking Route hat Joe Cruz gescoutet und diese auf Bikepacking.com veröffentlicht.
Von dort habe ich die Strecke heruntergeladen und bin diese im Anschluss gefahren.
Sie verläuft entlang des Adriatischen Küstengebirges und bietet eine Mischung aus Asphaltstraßen, Forststraßen und anspruchsvollen Trails.
Strecken Highlights & Anspruch
- Uka Nationalpark: Der Weg führt durch wunderbare Landschaften und ist sehr anspruchsvoll. Besonders beeindruckend ist der Wojak, das höchste Gebirge des Parks mit 1400 m.
- Inseln Kes und Kirk: Beide Inseln bieten anspruchsvolle Mountainbike-Trails und wunderschöne Küstenansichten.
- Velebit Gebirge: Hier werden die meisten Höhenmeter gemacht. Die Landschaft ist beeindruckend und bietet viele unvergessliche Ausblicke.
- Küstenregionen: Die Strecke verläuft auch entlang der Küste, wo man die Aussicht auf das Meer genießen kann.
Die Tour bietet eine Mischung aus anspruchsvollen Abschnitten und atemberaubenden Landschaften, perfekt für erfahrene Bikepacker.
Streckenabschnitte und Schwierigkeitsgrade
Hier eine Übersicht der wichtigsten Etappen:
Tag | Etappenbeschreibungen |
---|---|
Tag 1 | Start in Ilirstra Bistra, Slowenien |
Tag 2 | Fahrt entlang der Küste, Fährfahrt nach Kes |
Tag 3 | Erkundung der Insel Kirk insbesondere ihres Mountainbike-Trails |
Tag 4 | Velebit Nationalpark Anstieg |
Tag 5 | Velebit Nationalpark Abstieg |
Tag 6 (1) und Tag 6 (2) | Sveti Rock und vermientes Gebiet |
Tag 7 | Krka Nationalpark |
Tag 8 | Krka Nationalpark bis nach Spliot |
Mein Erfahrungsbericht als Video
Alles wissenswerte rund um Planung, Ausrüstung, Anreise, Abreise habe ich in diesem Video zusammengefasst.
Ich spreche hier auch über die Tagesetappen, die ich bei meiner Bikepacking Tour durch Kroatien (Adriatic Crest) gefahren bin.
Tagesetappen
Tag 1: Ilirska Bistrica bis Učka Nationalpark
Ich startete in Ilirstra Bistra und fuhr durch Slowenien in den Učka Nationalpark.
Der Anfang war noch recht einfach: mit vielen Asphaltstraßen und Forstwege.
Schnell wurde das Gelände anspruchsvoller.
Die ersten Höhenmeter waren richtig steil, sodass ich schieben musste. Die Landschaft im Nationalpark war fantastisch und bot einige schöne Aussichtspunkte.
Auf meinem Weg durch Istrien ging es auch den Učka Nationalpark.
Ich musste aber auf einem Campingplatz übernachten, da die Zeit nicht für eine komplette Durchquerung des Parks ausreichte.
Tag 2: Insel Cres
Mein Startpunkt war der Campingplatz an der Küste.
Die Route verläuft auf asphaltierten Straßen entlang der Küste, vorbei am Fährhafen. Die Fähre nach Cres kostet 8,50 € und fährt alle eineinhalb Stunden.
Auf Cres gibt es einige anspruchsvolle Abschnitte, darunter Ziegenpfade und Wanderwege mit großen Steinen.
Hier empfiehlt sich Tubeless-Reifen, da die Steine messerscharf sind.
Versorgen kann man sich in Cres am Hafen (sehr teuer) und in der Stadt Cres gibt es einen großen Supermarkt für Re-Supply.
Nachdem ich mich auf Cres versorgt habe, ging es weiter zur Insel Krk. Die Insel ist für ihre anspruchsvollen Mountainbike Trails bekannt.
Tag 3: Insel Krk und Mountainbike-Trails
Der Start am dritten Tag war für mich in der Stadt Krk. Hier gibt es einen Lidl und weitere Supermärkte, wo man sich gut versorgen kann. Die Stadt liegt aber nicht direkt auf der Route.
Die Route führt durch anspruchsvolles Mountainbike-Gelände, besonders in der Gegend um Vrbnik.
Es gibt hier harte Trails, die für geübte Fahrer geeignet sind.
In Vrbnik selbst gibt es einen kleinen Supermarkt, einen schönen Park und einen Strand.
Hier kann man wunderschönen Aussicht aufs Meer genießen und ein kleines Mittagspicknick im Park einlegen.
Anschließend erreicht man das Festland wieder.
Tag 4: Velebit-Gebirge
Die meisten Höhenmeter meiner Tour habe ich im Velebit-Gebirge gemacht.
Hier gibt es viele anspruchsvolle Trails und Schotterpisten, die vor allem für erfahrene Biker gedacht sind.
Die Landschaft ist unglaublich schön, aber man muss sehr gut vorbereitet sein.
Wasserquellen sind rar, und die Steigungen sind nicht zu unterschätzen.
Im gesamten Park kann man kein Essenkaufen. Ich kam bei meiner Durchquerung nur an einem Restaurant vorbei und auch dort gab es nur Getränke.
Bis zur Stadt Gospić gibt es somit keine Versorgungsmöglichkeit mehr.
Daher benötigt man Essen für 2 bis 3 Tage am Fahrrad.
Es gibt einige wenige Hütten, in denen man übernachten kann.
Ich habe auf der Berghütte Zavižan übernachtet.
Diese sollte vorab gebucht werden. Ich habe am Vortag dort angerufen, aber natürlich war ich auch in der Vorsaison unterwegs.
Hier geht es zu den Unterkünften im Velebit Natiaonalpark.
Tag 5: Velebit Nationalpark Abfahrt
Heute werden mehr Höhenmeter runter als rauf gemacht!
Die Abfahrt verläuft im Alpinen Gelände im abwechslungsreichen feinen und tiefen Schotter.
Achtung: Ich hatte an diesem Tag über mehrere Stunden keinen Handyempfang und habe auch nicht viele Leute getroffen.
Es gibt wieder einen anspruchsvollen Hike a Bike.
Dieser lohnt sich absolut: Durch die schweißtreibende Wanderung erschließt man sich ein Gebiet, in das man normalerweise nicht mit dem Fahrrad vordringen kann.
Tag 6: Berg Sveti Rok
Vor Gospic liegt das Nicola Tesla Museum direkt an der Strecke. Wer mag, kann sich das anschauen.
Ich habe nur ein Foto gemacht und bin dann weiter gefahren.
In Gospić gibt es hervorragende Re-Supply Möglichkeiten.
Achtung! Nach Gospic gibt es ein Gebiet, dass noch vermint ist. Die Hinweisschilder sind hier sehr eindeutig.
Ich habe das Gebiet durchfahren. Man kann es jedoch auch einfach umfahren, indem man auf der Hauptstraße beleibt.
Für mich persönlich schien es recht klar zu sein, wo man hinfahren darf und wo nicht.
Ab diesem Straßenschild beginnt der Aufstieg auf und über den Sveti Rok.
Es handelt sich um einen der anspruchsvollsten Abschnitte meiner gesamten Bikepacking Tour durch Kroatien.
Ich habe für die Überquerung ungefähr 4 Stunden benötigt. Wobei ich davon ca. 1 Stunden Pause gemacht habe, wegen Starkregen.
Die Strecke über den Berg Sveti Rok war sehr herausfordernd.
Auf dem Hochplateau gibt es alpines Gelände und ich musste viel Geröll überqueren.
Heißt teils hochschieben und auch wieder runter.
Dafür ist die Aussicht über das Bergpanorama und das Tail einzigartig.
Der Streckenabschnitt wird mir noch lange in Erinnerung bleiben schwierige Trails.
Tag 7: Krka Nationalpark
Bei meiner Bikepacking Tour durch Kroatien bin ich auch durch den Krka Nationalpark gefahren.
Dieser Tag verläuft recht viel auf Asphalt und ist der entspannteste Abschnitt auf der gesamten Strecke.
Tag 8: bis nach Split
Die Tour führt weiter durch den schönen Krka Nationalpark.
Eine entspannte Pause direkt am Wasser des Flusses Krka ist einmalig.
Danach geht die Strecke meist auf Schotter- und Wanderwegen weiter. Hier ist Konzentration und Geschicklichkeit erforderlich.
Zadar ist eine große Küstenstadt. Hier gibt es viele Versorgungsmöglichkeiten und die Strecke führt direkt am schönen Hafen vorbei.
Nach Zadar gilt es noch mal viele Höhenmeter zu bewältigen.
Ich musste mich durch einen vollkommen zugewachsenen Trail durchkämpfen und hinter einem Weinanbaugebiet gibt es extrem verlockte Trails.
Hier habe ich mein Bike sicher 1 1/2 Stunden geschoben.
Die Ankunft in Split war der krönende Abschluss der Tour, mit herrlichen Ausblicken auf das Meer und die Stadt.
Ausrüstung und Vorbereitung
Essen und Wasser
Für die Tour habe ich immer angemessen Essen und Wasser dabeigehabt.
Am Anfang der Strecke gibt es in Slowenien die Möglichkeit, sich mit Essen für den ganzen Tag einzudecken. Ich hatte immer 5 Liter Wasser dabei, was oft zu viel war, aber mindestens 3 Liter sollte man mitnehmen.
In Kroatien gibt es entlang der Strecke immer wieder Quellen und auch Supermärkte, wo man Wasser und Proviant nachfüllen kann.
Übernachtungsmöglichkeiten
Auf der Tour gibt es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, von offiziellen Campingplätzen bis zu Hütten im Nationalpark.
In den Nationalparks wie dem Uka Nationalpark gibt es Hütten, wo man vorher reservieren sollte.
Ich habe auf Campingplätzen übernachtet, da diese sicherer sind und oft bessere Einrichtungen bieten.
Fährverbindungen
Die Strecke beinhaltet auch Fährverbindungen zwischen den Inseln Kes und Kirk.
Die Fähren fahren in der Vorsaison alle eineinhalb Stunden und kosten etwa 8,50 €. Die Überfahrt dauert circa 30 Minuten und bietet einen schönen Ausblick auf das Meer.
An den Fährhäfen gibt es Möglichkeiten, Wasser nachzufüllen und sich zu verpflegen.
Straßen- und Geländebeschaffenheit
Die Tour verläuft überwiegend auf anspruchsvollen Forststraßen und Trails. Einige Asphalt Abschnitte sind auch enthalten.
Teilweise ist Schieben erforderlich, insbesondere auf steilen und steinigen Streckenabschnitten.
Mit mindestens einem Hike a Bike am Tag solltest Du rechnen.
Tubeless-Reifen sind empfehlenswert wegen der scharfen Steine. Die Strecke wechselt zwischen Asphalt, Schotter und Wanderpfaden, die oft sehr steinig und herausfordernd sind.
Tipps für Bikepacker
Wasservorrat: Ich hatte immer 5 Liter Wasser dabei. Aber ich würde mindestens mit 3 Liter Wasser los fahren, weil es unterwegs begrenzte Wasserquellen gibt.
Essen und Einkauf: Kaufe Essen für den Tag im Voraus ein. Oft gibt es in den Städten Supermärkte. Auf der Strecke selbst gibt es teilweise keine Einkaufsmöglichkeit. Für das Velebit Gebirge wird mindestens Essen für 2 Tage am Fahrrad benötigt.
Ausrüstung: Tubeless-Reifen sind sehr empfehlenswert wegen der vielen spitzen Steine. Ein Mountainbike mit mindestens 2,1 Zoll breiten Reifen eignet sich am besten für diese Tour. Die Tour ist mit einem Gravelbike nicht fahrbar.
Unterkünfte: Es gibt Campingplätze entlang der Strecke. Im Velebit Nationalpark kann man in einer Berghütte übernachten, aber eine Voranmeldung ist notwendig. Wer ohne Zelt unterwegs ist, muss seine Unterkünfte vorab sehr genau planen.
Wetter und Kleidung: Das Wetter im Mai ist meistens angenehm. Die Temperaturen lagen bei meiner Tour zwischen 20 und 25 Grad. Ich denke, die Tour ist von Mai bis Mitte Oktober machbar. Bitte schau dir zuvor eine Klimatabelle an. Regenausrüstung sollte mitgeführt werden, da die Tour auch durchs Gebirge führt.
Navigation: Die Strecke verläuft größtenteils auf Forstwegen und anspruchsvollen Trails. Das Höhenprofil zeigt an, wo die steilen Anstiege sind. Ein GPS-Gerät oder eine Navigations-App kann hilfreich sein.
Fahrkarten für Fähren: Die Fähren zwischen den Inseln verkehren alle eineinhalb Stunden und kosten etwa 8,50 €. Die Überfahrten bieten einen tollen Ausblick auf das Meer.
Herausforderungen: Einige Abschnitte sind sehr steil und erfordern Schieben des Fahrrads. Kroatien ist Bärengebiet und daher ist Vorsicht geboten. Mache dich mit den Verhaltensregeln im Bärengebieten vertraut.
Landschaft: Die Tour führt durch wunderschöne Landschaften wie den Uka Nationalpark, das Velebit Gebirge und mehrere Küstenorte. Genieß die Aussicht und die Natur!
Hast Du Fragen zur Adriatic Crest oder rund ums Bikepacking in Kroatien? Schreibe mir gerne Deinen Kommentar.